Exkurs: Hier Teil 2 der afrikanischen Lauftaktiken:

Lauferlebnisse in Afrika, Teil II

Hallo Laufmonster, Hallo Lauffreunde und natürlich Hallo Kai, der aufgrund meiner so schleppenden Berichterstattung über die afrikanische Zauber-Laufformel sicherlich schon nicht mehr ruhig schlafen kann…

Aber: Ist nicht immer so einfach mitten im Busch Laufberichte zu verfassen, während man sich Krokodile und eine Büffelherde vom Hals halten muss…
Somit wird´s wohl kein wöchentlicher Bericht - wie natürlich völlig übertrieben - vorher vereinbart wurde…

Die vergangenen 4 Wochen gestalteten sich schwierig, da wir uns auf Rundreise durchs komplette Ghana befanden! Somit waren wir in der Regel nie länger als 2 Nächte an einem Ort, was dann so aussah, dass man teils nach 16 Stunden Trotro fahren nachts übermüdet in irgendeiner Absteige landete und auf eine Dusche (egal, ob fließend Wasser oder Eimer-Dusche) und ein kühles Bier hoffte. 50% von dem Erhofften traten dann meist nur im Norden des Landes ein! Da die kleinen Lehmhütten-Ortschaften zu 100% muslimischen Glaubens waren, durfte man sich zwar über dreckiges Wasser freuen, aber Alkohol konnte man vergeblich suchen!!! (Metter, du wärst nach solch einem Tag ohne Feierabendbierchen sofort wieder gen Küste aufgebrochen…!)

Mein Trainingsplatz...

Aber es ergab sich dann doch das ein oder andere Mal, dass die Laufschuhe nicht umsonst im Gepäck verstaut wurden. Eins war bislang überall gleich: Die Gesichtslähmungen der Einheimischen traten überall gleich stark ein, als sie den weißen Obroni schwitzend und mit herunter hängender Zunge durch die Nachmittagssonne laufen sahen!

3 Sekunden der Stille vergingen, dann trat wieder das Lächeln und oftmals auch das Gelächter zurück in ihre Gesichter! Noch nach hunderten Metern Entfernung hört man die „Obroni, Obroni!“ - Rufe und erst dann wird einem wieder bewusst, dass es für viele tatsächlich das erste Mal ist, dass sie einen Weißen sehen!!! Und der läuft dann auch noch einfach so von A nach B! Ganz schön bescheuert sowas!
DAS sieht der Ghanae an sich wohl nicht sooooo oft…!
Die staubigen Bushroads mit trockenem, roten Sand, das Rauschen der Wellen, die Laute des Tropenwaldes und die 40 Grad um 17 Uhr begleiteten einen auf dem Weg ins Niemansland und auch immer dabei: Der Laufpartner Durst!!!
Ein unbestrittener Traum-Tainingsweg liegt am einsam und verlassenen, feinsandigen Palmenstrand des Golf von Guinnea! Da kann die „Rafaello-Werbung“ mit der Billig-Insel aber mal einpacken…!

... und immer schön auf  eventuelle Begegnungen mit Schlangen achten!

An der für Aussteiger gelegenen „Turtle Lodge“ erreiche ich den Wendepunkt nach ca. 35 Minuten. Kurz verweilen, paradiesischen Ausblick genießen, Schweiß aus den Augen reiben und Rückweg antreten! Doch bis das Ende erreicht ist schleicht immer die Neugier und Muffe mit, dass Schlange und Skorpion auch mal „Guten Tag!“ sagen wollen. Das ist allerdings für mein Tempo-Training ziemlich nützlich…
Nebenbei kommen noch Gedanken, auf dass es wahrscheinlicher ist, von einer heruntergefallenen Kokosnuss erschlagen zu werden als von einem wilden Tier angefallen zu werden… So richtig weiß ich aber nicht, ob das nun zur Beruhigung oder zur Beunruhigung beiträgt…
In Ghana wird´s bereits um 18.30 Uhr stockdunkel, so dass ich nicht ins Sightseeing verfallen darf, sondern eisernen Schrittes Richtung Ziel „laufe“ (sieht meist eher nach Überlebenskampf als nach Training aus…!).



Staub, getrocknete Erde, Hitze... Spaß ist anders! Aber ich machs gerne!




16.45 Uhr: irgendwo im nirgendwo!

Also ihr Laufmonster, ich möchte ja nicht ganz unvorbereitet zum Gilden-Cup hinzustoßen, somit versuch ich einigermaßen ein Grundpensum zu absolvieren. Wunderzeiten sind für die ersten Laufveranstaltungen im Sommer jedoch noch nicht zu erwarten.

Relaxen darf natürlich danach nicht zu kurz kommen...

Bei dem Ausblick bleibt man auch schon mal länger stehen bei der Verschnaufpause!

Einen sportlichen Gruß aus dem heißen Ghana sendet Euch das Laufmonster alias Wunderlunge Daniel ! Viel Erfolg bei Euren Starts und sammelt eifrig Punkte für die Cup-Wertung!!!
(weiteres über die Laufmonster hier: http://laufmonster.de/wordpress/ )