Montag, 31. Januar 2011

Beinahe unsere erste Fahrt mit dem Krankenwagen!

Beinahe unsere erste Fahrt mit dem Krankenwagen!
Nachtrag zum 23.01.11:
Das mittlerweile 3. Wochenende versprach, wie bereits jeder andere Tag hier, ereignisreich zu werden. Nach dem wir uns freitags in einer Strandbar in Teshie mit Schweizerinnen und einer Norwegerin trafen, die wir ein Wochenende zuvor bereits in Accra kennengelernt hatten, gings Samstag dann noch einmal zum Großkampftag in die Ameisenstadt Accra! Ziel: Die Accra-Mall, einem Einkaufs-Centrum. Und siehe da: Es gibt sie also doch: Die Weißen in Ghana! Die Accra-Mall ist DAS Aushängeschild Ghanas. Hier kann man zeigen, dass man auch ein Einkaufs-Centrum haben kann wie die Europäer. Für Ghanaer alles unbezahlbar, für uns eher normale Preise. Wenn man bedenkt, dass man hier für einen 12-Stunden Arbeitstag nur 3 GHC, dass sind ca. 2 Euro verdient, ist es eigentlich schon ein komisches Gefühl, wenn wir uns hier immer ein Feierabendbier für umgerechnet 1 Euro genehmigen. Die Einheimischen können das überhaupt nicht verstehen und trinken währenddessen Wasser aus der Tüte, schauen mit 20 Leuten vor einer Bretterbude im Staub Fernsehen und schlafen zum grossen Teil auf dem nackten Fußboden!

Abends sind wir dann mit 2 netten Einheimischen (Adje und Alex), mit denen wir auch Silvester unterwegs waren, in eine Bar um die Ecke gegangen. So, jetzt darf man nicht eine Bar erwarten, so wie wir sie kennen. Im Endeffekt sah das dann so aus, dass man auf einem Plastikstuhl im Staub neben einem Auto saß und eine dicke Musikbox vor der Bretterbude neben einem irgendeinen ghanaischen HipHop zum Besten gab.


Höhepunkt war dann Tanjas Toilettengang. Problem dabei: Die sogenannten "Bars" haben keine Toiletten! Da aber bereits 2 grosse Biere drückten, wurde auf afrikanisch Abhilfe verschaffen:

Während die Männer einfach auf die Strasse pinkeln (ohne Quatsch, ist ein völlig normaler Vorgang!), musste für Tanja eine andere Lösung her! Somit rief Adje einen Bekannten übers Handy an, der dann um ca. 23 Uhr aufgesucht wurde, weil er in der Nähe wohnte. Nächstes Problem: Auch hier konnte Tanjas Blase nicht freundlich lächeln! Denn es gab hier leider nur eine dunkle, enge Bretterbude, die dann "Toilette" genannt wurde! Im stockdunklen und nach mehreren Anläufen hiess es dann "Wasser marsch!!" Laut Tanjas Berichten danach und vor allem der ungläubige Gesichtsausdruck, was sie da gerade mitmachen musste, ließ vorangegange Panik und Verzweiflung erahnen! Muss man sich mal vorstellen, mich würde der Heinz abends anrufen und fragen, ob ein Fremder gleich bei mir mal zum pinkeln vorbei kommen dürfte?!?

Am nächsten Tag durften wir uns dann erstmal nach körperlich echt harten 1,5 Stunden Klamotten-Handwäsche am Labadi-Beach mit wunderschönem Sandstrand von unserer zweiten Arbeitswoche ausruhen.

An alle Laufmonster: Der Decksteiner Weiher in Köln ist zwar eine prima Laufrunde, aber den Labadi-Beach würde ich jederzeit vorziehen!!!


...und auch Tanja wagte ein Läufchen...


... und da sagt einer Freiwilligen-Arbeit wär´ein Knochen-Job...

Mit dabei waren wieder Adje und Alex, die sich um die einzigen Weißen in Teshie recht besorgt kümmern! Kann man echt gebrauchen die Jungs! Mittlerweile rufen uns bereits wildfremde Leute unsere Namen hinterher und winken. Wir sind eine Attraktion, und das nur, weil wir eine andere Hautfarbe haben. Kinder bekommen die Augen gar nicht mehr zu, wenn sie uns sehen und laufen fast gegen einen Baum, weil sie sich noch lange nach uns umdrehen! Also nix mit inkognito mal ebenso irgendwo hingehen. Man kennt uns. Nervt in der Regel aber nicht.

Bevor wir allerdings an besagten Strand ankamen, musste noch das Hindernis Trotro-Fahrt überwunden werden! Es musste ja mal kommen: Das komplett durchgerostete, klappernde möchte-gern-Mobil hat beim Anblick schon Bauchweh verursacht, ist dann auch mitten auf der Straße liegen geblieben! Lauter Knall und nix ging mehr! Also alle 20 Mann aus diesem Minibus! Panisch hielt der Trotro-Fahrer dann einen vorbei fahrenden Krankenwagen an um zu fragen, ob er uns alle nicht vielleicht mitnehmen könne!!!! Muss man sich mal reinziehen! Man stelle sich vor, in Köln fällt die KvB aus und ein Krankenwagen fährt die Leute dann weiter!


Eines der besseren Taxen!


Letzendlich sind wir zusammengedrückt in einem anderen vorbei fahrenden Trotro gelandet und unsere erste Fahrt mit nem afrikanischen Krankenwagen blieb uns erspart!
... und darauf wurde wie jeden Abend auf die Gesundheit angestoßen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen